Zucht von rainbow Wellensittiche

Rubrik Artikel - Rainbowzucht

Artikel geschrieben von:

Michael Hansen - Ellerndiek 14 - 24837 SL - Mitglied im DSV unter der Nummer 2757

Behördlich zugelassener und überprüfter Sittichzüchter

Erstellt im November 2008 - Letzte Aktualisierung im Januar 2009

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Die Zucht von Rainbow Wellensittichen

Interessierte finden sehr wenig Informationen über die Zucht von Rainbow Wellensittichen in der deutschsprachigen Literatur oder im Internet. Das war mein Beweggrund, die detaillierte Rainbowzucht, von der Pieke auf nieder zu schreiben und hier zu veröffentlichen.

Das man nur gesunde Tiere zur Zucht ansetzen darf und wenn man Inhaber der Zuchtgenehmigung für Sittiche sein muss, setze ich hier jetzt voraus, da ich das auch schon in meinen anderen Berichten genauer erörtert habe.

Im eigenem Interesse, sollte sich meine anderen Berichte vorher angeschaut werden da Aspekte wie Spalt, rezessiv, Rainbowerkennung ect hier nicht noch einmal aufgeführt werden.

Hier noch einmal die Farbmusterbescheibung des Rainbows:

Ein Rainbow (Regenbogen) Wellensittich muss aus der Blaureihe stammen und zusätzlich die Farbschläge Opalin, Hellflügel und Gelbgesicht vereinen, dennoch handelt es sich bei ihm um keinen eigenständigen Wellensittichfarbschlag sondern aus einer Kombination von Wellensittichfarbschlägen.

Quellen: Ausgearbeitet von M. Hansen nach den Rainbowbeschreibungen von M. Freemantle & K. Gray und den Gebrüder Boosey

Nachfolgendes findet man auch in meinen anderen Berichten und ich möchte diese Informationen hier noch einmal kompakt anbieten, da sie für die Rainbowzucht entscheidend sein können.

Farbbrillanz:

Buff - gefiederte Vögel zeigen nicht die hohe Brillanz der Farben des Rainbows. Bitte darauf achten, welchen Federtyp man für die Rainbowzucht einsetzt.

Gelbgesichter:

Die Gelbgesichter vererben dominant in der Blaureihe.

Weißgesichter: EGGI 2 Faktoren

Gelbgesichter der EGGI 1 Faktor untereinander zu verpaaren, bringt 25% der Nachzuchten EGGI mit 2 Faktoren der so genannten Weißgesichter als Jungvögel in den Nistkasten. Diese sind keine Rainbows, da sie augenscheinlich nur als Weißgesicht erkannt werden und nur durch eine Kontrollverpaarung nachgewiesen werden können.

Vererbung Opalin:

Der Opalin vererbt geschlechtsgebunden, das bedeutet bei der geschlechtsgebundenen Vererbung können nur, von den Nachzuchten, die Hähne den Erbfaktor tragen.

Hellflügel - Körpergröße und Vererbung:

+ Die Hellflügel vererben rezessiv, mit Ausnahme gegenüber den Aufgehellten wo sie dominant vererben.

+ Damit die Hellflügel Wellensittiche vom Körper nicht immer kleiner werden, sollte man darüber nachdenken immer wieder "Normale" Wellensittiche, in die Zucht mit ein zu kreuzen.

Es gibt 3 Wege die man bei der Rainbowzucht gehen kann:

1. Den Weg des kompletten heranzüchten der Rainbows bei der Verpaarung der einzelnen Farbschläge.

2. Den Weg in dem man bestimmte kombinierte Farbschläge einkauft ums so nur einmal ein Paar anzusetzen um an eigen gezogenen Rainbownachwuchs zu kommen.

3. Eine Vermischung von Weg 1 und Weg 2, wo man einige Jahre Zucht umgeht.

Weg 1

Beachte bitte das für jeden gezogenen Jungvogel 12 Monate Zeit vergehen sollte, damit er zuchtreif wäre um dann für eine Zucht angesetzt zu werden! Sollte das nicht durchgeführt werden können Legenot und unbefruchtete Eier die Konsequenz sein.

Geht man davon aus, das man nur reinerbige Tiere ansetzt um später qualitativ gute Rainbows zu bekommen, dauert die Zucht von der Pieke auf 5 Jahre für 1,1 Rainbows.

Erinnerst du dich?

Rainbow: Hellflügel, Opalin, Gelbgesicht sowie Blaureihe! Daher sollten zweckmäßiger weise nur Tiere aus der Blaureihe angesetzt werden. Für meinen Geschmack sogar violette oder dunkelblaue Tiere.

Erstes Zuchtjahr

1.Verpaarung

1,0 Opalin x 0,1 Hellflügel

2.Verpaarung

1,0 Hellflügel x 0,1 Opalin

3.Verpaarung

1,0 Gelbgesicht x 0,1 Hellflügel

Nach Möglichkeit das EGG II Einzelfaktor einsetzen, da bei diesen Gelbgesichter der charakteristische gelbe Überhauch über das Gefieder zu sehen ist.

4.Verpaarung

1,0 Hellflügel x 0,1 Gelbgesicht

Nach Möglichkeit das EGG II Einzelfaktor einsetzen, da bei diesen Gelbgesichter der charakteristische gelbe Überhauch über das Gefieder zu sehen ist.

Zweites Zuchtjahr

5.Verpaarung

1,0 Normal / Hellflügel Opalin x 0,1 Hellflügel Opalin

[ ../ Hellflügel Opalin = Spalterbig in Hellflügel Opalin]

6.Verpaarung

1,0 Gelbgesicht / Hellflügel x 0,1 Normal / Hellflügel

Nachzucht aus Verpaarung 3 und Nachzucht aus Verpaarung 4

Drittes Zuchtjahr

7.Verpaarung

1,0 Hellflügel Opalin x 0,1 Hellflügel Gelbgesicht

Nachzucht aus Verpaarung 5 und Nachzucht aus Verpaarung 6

ACHTUNG: Theoretisch bekommt man hier 25 % 0,1 Rainbows als Nachwuchs

Viertes Zuchtjahr

8.Verpaarung

1,0 Hellflügel Gelbgesicht / Opalin x 0,1 Hellflügel Opalin

Nachzucht aus Verpaarung 7 und Nachzucht aus Verpaarung 5

ACHTUNG: Theoretisch bekommt man 25 % 0,1 und 25% 1,0 Rainbows als Nachwuchs

Will man blutsfremde Rainbows zur Zucht jetzt ansetzen, muss man die Zuchtvögel der Verpaarungen 1 bis 7 genauso und zeitgleich mit anderen Tieren ansetzen um jetzt mit blutsfremden Rainbows zu züchten.

Das würde bedeuten man benötigt für die Zucht eines blutsfremden Rainbowpaares insgesamt 15 Paare um 2 gleisig zu züchten, wenn man die späteren Rainbows verpaaren will.

Dann kann man ein blutsfremdes Rainbowpaar im 5. Zuchtjahr ansetzen.

Fünftes Zuchtjahr

9.Verpaarung

1,0 Rainbow x 0,1 Rainbow

Weg 2

Für die Züchter, die nicht so lange warten wollen oder z.B. aus platztechnischen Gründen ein komplettes heranzüchten von Rainbows außer Frage steht, hier einige Beispiele aus denen Rainbows fallen können:

Für die Zucht würde ich nicht unbedingt blaue sondern dunkelblaue oder violette Tiere ansetzen / bevorzugen.

Verpaarungen aus denen Rainbows fallen können:	1,0 Hellflügel Gelbgesicht Blau / Opalin x 0,1 Hellflügel Blau
	1,0 Hellflügel Blau / Opalin x 0,1 Gelbgesicht Blau / Hellflügel
	1,0 Hellflügel Opalin Blau x 0,1 Hellflügel Gelbgesicht Blau
	1,0 Hellflügel Gelbgesicht Blau / Opalin x 0,1 Hellflügel Opalin Blau

Zum Teil stützt sich diese Tabelle auf das Buch "Rainbow Budgerigars and Constituent Varieties" von Ken Gray sowie auf das Buch "Handbuch für Wellensittichfreunde" von Georg A. Radtke.

Sollte man hier Tiere einsetzen, wo der Verkäufer sich nicht sicher ist oder einfach nur nicht die Wahrheit sagen bezüglich der Farbschläge der Vorfahren der gekauften Zuchttiere, kann es dann auch ein sehr langer Weg sein bis man an seinen "schnell" gezüchteten Rainbow im Nistkasten dann selber hat. Das gilt natürlich auch bei dem von mir beschriebenen Weg 3!

Weg 3

Den Weg 3 lasse ich weg, da ich nicht jede Möglichkeit, d.h. jedes Jahr aufführen möchte, was man weglässt qualitativ gute Rainbows im Nistkasten zu bekommen. jeder interessierte Züchter kann gezielt benötigte Zuchttiere einkaufen um schneller zuchttechnisch an den rainbow zu kommen. Die einzelnen Zusammenstellungen, kann jeder Züchter selber vornehmen anhand meines Berichtes.

Ich hoffe ich konnte hier die Zucht und Vorraussetzungen, die für die Rainbowzucht interessant sind, etwas einfacher erörtern.

Sollten dazu Fragen offen sein, schreibe mir bitte eine E-Mail.

Bei Zeiten werde ich fehlende oder ergänzende Informationen, aus der praktischen und theoretischen Zucht, hier einarbeiten.

PS: Beachte bitte das Copyright. NUR mit meiner schriftlichen Zustimmung und dann auch nur mit Quellenangabe!!!

michael@rainbowzucht.de