Rainbows                                 

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... und der Wellensittich sah aus ... wie ein Regenbogen ......

Farbmusterbeschreibung des Rainbow Wellensittich, Erörterung Blaureihe - Hellflügel - Opalin und die Erklärung der Gelbgesichtsvarianten

 

Ein Rainbow (Regenbogen) Wellensittich muss aus der Blaureihe stammen und zusätzlich die Farbschläge Opalin, Hellflügel und ein optisches Gelbgesicht vereinen, dennoch handelt es sich bei ihm um keinen eigenständigen Wellensittichfarbschlag sondern ist eine Kombination von Wellensittichfarbschlägen.

Quellen: Ausgearbeitet von M. Hansen nach den Rainbowbeschreibungen von M. Freemantle & K. Gray und den Gebrüder Boosey  

    "Die Regenbogenfarbenen sind die farbenprächtigsten Wellensittiche von allen."

Aus dem Buch "Wellensittiche" von dem Autor Horst Bielfeld.

Als Wellensittichliebhaber und Züchter habe ich mir viele sehr informative Seiten im Internet über den Wellensittich angeschaut um meinen Horizont zu erweitern. Vor einigen Jahren sah ich durch Zufall bei einer Verkaufsanzeige im Internet ein Foto eines Wellensittichs und war sehr begeistert von diesem wunderschönen Tier. Immer mehr ging mir diese Farbintensivität nicht mehr aus dem Kopf. Ich erwischte mich dabei, das ich täglich mir das Bild von dem Vogel dort anschaute, bis er dann eines Tages verkauft war und die Anzeige gelöscht wurde :-(

Auf der Suche nach solchen Wellensittichen habe ich mir bestimmt zig hunderte von Internet Seiten angeschaut aber fand so ein schönes Tier nur noch 3 mal wieder.

Ich bekam heraus was für ein Wellensittich das war und informierte mich erst wenig und dann, je mehr ich wusste, immer intensiver über den Rainbow Wellensittich oder auch Goldenface Rainbow genannt aber wo kam er überhaupt ursprünglich her?

Rainbows wurden wissentlich 1948 Jahre in England von der Keston Foreign Bird Farm gezüchtet um mit diesen Tieren einen Absatzmarkt zu schaffen für den englischen Zoo- und Großhandel. Aus Geschäftsgründen konnte der Zuchtweg der Rainbows vorerst von der K F Bird- Farm verheimlicht werden.

Gemäß G. Radtke wurde etwa zur gleichen Zeit in der BRD, auch nach dem Geheimhaltungsprinzip, ähnliche Tiere gezüchtet die aber nicht Rainbows wie in England genannt wurden, sondern hier hießen sie Braunflügel.

 

Das hätten wir dann ja schon mal geklärt :)

Immer wieder fand ich ähnliche Wellensittiche im Netz wie den "verkauften" Wellensittich, ähnlich aber doch eben anders.

Da stellte sich mir vor einiger Zeit die Frage woran und wie man einen echten Rainbow eigentlich erkennen kann?

Nach intensiver Recherche kann ich jetzt folgende -globale- Aussage dazu tätigen:

Ein Rainbow Wellensittich vereinigt mehrere Mutationen in sich und zwar muss es ein Wellensittich aus der Blaureihe sein und die Farbschläge Opalin, Hellflügel (Weißflügel) und Gelbgesicht in sich vereinen, dennoch handelt es sich bei den Rainbows um keinen eigenständigen Wellensittichfarbschlag, auch wenn das anderswo behauptet wird.

 

Bedingt durch die Tatsache das ein Rainbow Wellensittich keinem eigenem Farbschlag angehört, ist es vielleicht auch verständli©h das die Rainbowzucht bei weitem auch nicht so ergiebig ist wie bei Wellensittichen mit einem direktem Farbschlag.

 

Gerade Rainbowjungvögel erkennt man oftmals nicht als echte Rainbows. Es gibt tatsächlich Rainbowjungvögel die schon im Kükenalter aussehen wie ein Rainbow, aber bei den meisten bilden sich die unten aufgeführten Rainbowindikatoren erst nach der Jugendmauser (ca. 3 - 5 Monate) aus, bei manchen aber auch erst nach der 2. oder sogar 3. Mauser.

 

Um einmal klar zu definieren wie ein echter Rainbow aussehen sollte, habe ich in der deutschen und englischen Fachliteratur sowie in der größten, für alle zugänglichen, Bibliothek der Welt (world wide web) viel recherchiert und habe letztendlich dann 3 Farbmusterbes©hreibungen zum Rainbow Wellensittich hier zusammen getragen.

Du wirst feststellen, das sich alle 3 Farbmusterbeschreibungen ähneln und das es dennoch unterschiedliche Aussagen z.B. zu der Farbe grau gibt.

 

Anmerkung zur fehlenden Farbe rot bei allen Wellensittichen: Das Wellensittichgefieder kann diese Farbe nicht herstellen, da es nur die Information für blau, gelb, weiß und grünes Gefieder hat und aus dieser Konstellation kann Farbtechnisch keine rote Farbe entstehen.

 

 

I. Rainbowbeschreibung nach Malcolm Freemantle & Ken Gray

Beide sind englische Wellensittichbuchautoren mit einer zusammen über 100 jähriger praktischer Wellensittichzuchterfahrung.

Ken Gray's Rainbow Buch "Rainbow Budgerigars and constituent varieties" ist die Standard Referenz für Rainbows und Malcolm Freemantle's Buch "The Art of Breeding Clearwings" wird als eine Standard-Referenz für die Hellflügel anerkannt:

Wellensitti©he aus der Blaureihe, Opalin, Hellflügel mit Gelbgesicht:
Es ist egal ob der Wellensittich hellblau, dunkelblau, mauve, violett oder zimtfarbend ist.
Nur die Farbe grau ist nicht zugelassen.
Das Gelbgesi
©ht muss ein europäisches oder australisches Gelbgesicht  sein
(außer das EGG1 mit 2 Faktoren was optisch zum Weißgesicht bei dem WS führt).

Beide Gelbgesichtsarten sind zugelassen und führen nur zu einer unterschiedlichen Ausprägung des "Gelbgesichts" sowie des leichten gelben "Überhauchs" über das restliche Körpergefieder.

 

 

 

II. Rainbowbeschreibung nach den Gebrüder Boosey

Besitzer und Betreiber der Keston - Foreign - Bird - Farm in Kent (England)

Sehr bekannte Papageien und Sittichzüchter aus England, die dennoch nicht die ersten Rainbowzüchter waren, aber eine der ersten Züchter von Rainbow Wellensittichen die den Rainbow kommerziell in den 50er Jahren für den englischen Zoo und Großhandel züchteten. Um eine Monopolstellung auf dem Absatzmarkt für Rainbow Wellensittiche lange für sich zu halten, wurde sehr lange, von der Keaston Foreign Bird Farm, verheimlicht wie man Rainbows züchtetet. Nachweislich 1948 wurden von der Keaston Foreign Bird Farm die ersten Rainbows auf den europäischen Kontinent gebracht und die Farbmusterbeschreibung sieht wie folgt aus:


Der Kopf und die Maske tragen gelb, die Wangenflecke sind dunkelblau und die Kehltupfen grau. Die Federn vom Hinterkopf leicht blau /gelb überhaucht. Die Mantelfedern sollen blau sein, überhaucht mit grün. Die Rumpffedern sind türkisblau. Der oberer Flügel ist türkis mit einer  dunkelblauer Zeichnung blau gesäumt. Der unterer Flügel (S
©hwungfedern) von weiß in blau übergehend mit einem dunkelgrauen Band  mit dem gleichem blau gesäumt. Alle Flügelfedern sind überhau©ht mit gelb. Die langen Schwanzfedern haben schieferblau. Die kurzen Schwanzfedern sind blaugrau, blassgelb überhaucht mit einer engen Umrahmung von einem blassen blau. Die obere Brust soll  blassgrün sein und im unteren Brustbereich übergehend in ein strahlendes türkis. Die Regenbogenvarianten die am auffälligsten sind, sind die in dunkelblau und violett, in dem Bereich ist auch der Vogelkörper in den Farben sehr intensiv. Es vermischen sich die Farben dort in ein weiches smaragdgrün. 

 

 

III. Farbmusterbeschreibung gem. DSV

Deutscher Standart Wellensittich Züchter Vereinigung:

Regenbogen (Opalin Weißflügel Gelbgesicht blau)
Dieser Standart basiert auf dem DSV-Standart von 1990 sowie nachfolgend gültige Änderungen. Zusätzlich sind die Arbeitsergebnisse aus den WBO-Gremien eingeflossen.
Die Farbmusterbeschreibung entspri
©ht der Kombination für Opaline Weißflügel hellblau, dunkelblau, mauve, violett oder grau, außer bei den folgenden Details. Die Zeichnung aus dem Gelbgesichtsfaktor ist abhängig vom Gelbgesicht d.h. bei Gelbgesicht Typ I ist diese zitronengelb, bei Gelbgesichts Typ II Doppelfaktor gelb und bei Australischem Gelbgesicht Doppelfaktor noch ein tieferes Gelb. Die sonst weißen Gebiete von Maske, Gesicht und der schwachen Zeichnung auf dem Hinterkopf sind mit einem Überhau©h in gelb entsprechend dem Typ Gelbgesicht überzogen.

Zeichnung: Auf Wangen, Hinterkopf und Nacken mit leichten Überhauch in gelb auf den Gebieten, die sonst weiß gesäumt sind.
Flügel: Können einen sehr schwachen Überhauch von gelb statt der sonst weißen Säumung zeigen
Schwungfedern: Gelblich grauweiß
Andere Schwanzfedern: bläulich/grau zur Spitze hin, schwacher Überhauch von gelb statt der sonst weißen Gebiete erlaubt

Anmerkung 1
Anmerkung 1 und 2 bei Gelbgesicht bezüglich Einzel- und Doppelfaktor gelten hier entsprechend.
Ein Regenbogen ist nur dann als sol
©her zu bezeichnen, wenn er sichtbar aus Opalin, Weißflügel und Gelbgesichtsfaktor zeigt. 

 

 

IV. Farbmusterbeschreibung gem. WBO

World Budgerigar Organisation

RAINBOW (Kombination Opalin Hellflügel Gelbgesicht / Goldgesicht Blaureihe)

Der Standard wird für die Opaline Hellflügel Himmelblau, Kobalt, Mauve, Violett oder Grau mit Ausnahme der folgenden Angaben sein:

Die Expression von Gelbfärbung variieren je nachdem welche der Gelbgesicht Mutationen es ist, sie muss aber sichtbar in jedem Fall sein, das heißt Gelbgesiht Mutation 1 wird zitronengelb, wird Gelbgesicht Mutation 2 Doppelfaktor rapsgelb und Goldgesicht mit doppelten Faktor wird noch tiefer gelb. Die sonst weißen Bereiche der Maske, frontal, Krone und die sehr schwach erkennbaren Wellen an der Rückseite des Kopfes wird im Schatten der Gelbfärbung angezeigt.
Markierung: an den Wangen wird wieder von Kopf und Hals ein leichtes Rauschen des entsprechenden gelblich sichtbaren Farbe auf der ansonsten weißen Flä
©hen am Rand der Markierungen vorhanden sein.
Flügel: kann eine sehr leichte bündig der entsprechenden gelblich sichtbar auf der ansonsten weißen Flächen am Rand minimal Körper Farbmarkierungen haben.
Primäre Flügel Flüge: grau / weiß.
Primäre Schwanzfedern: weiß.
Sekundäre S
©hwanzfedern: bläulich / grau an der Spitze, ist eine Überlagerung der entsprechenden gelblich auf der ansonsten weißen Flächen zulässig.

HINWEIS

Die Noten für die oben Gelbgesicht und Goldgesicht Mutationen in Bezug auf die einzelnen Faktor und Doppel-Faktor sollte auch auf die s
©hriftliche Standard für die Rainbow - Variante übertragen werden.
 

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Auf folgenden Fotos kann ich vielleicht etwas besser verdeutlichen, welche Wellensittiche ich für echte Rainbows betrachte.

adulte (ausgewachsene) Rainbowhenne juvenile (junge) Rainbows
Durchgemausert und in voller Schönheit Weit entfernt von der Jugendmauser

      

 

Information, wie man einen echten Rainbow erkennen kann sowie deren Zuchtmöglichkeiten findest du in dem Bericht "Die Erkennung von Rainbows und ihre Zuchtmöglichkeiten" in der Rubrik Berichte.

PS: Beachte bitte das Copyright. NUR mit meiner schriftlichen Zustimmung und dann auch nur mit Quellenangabe!!!

 

Anmerkung vom Webmaster:

Liest man sich die Farbmusterbeschreibungen zum Rainbow Wellensittich sorgfältig durch, dann erkennt man das es doch schwerer ist als man zuerst meint, klar zu definieren ob es sich bei einem gezeigten Wellensittichfoto um einen Rainbow handelt oder dann doch nicht.

Aber ... einfach kann ja jeder  ;-)

 


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